Großer DAI Preis für Baukultur 2016: Dankesrede von Arno Lederer und Jórunn Ragnarsdóttir

Anlässlich des DAI Tages 2016 in Aschersleben erhielt das Stuttgarter Architektenpaar Arno Lederer und Jórunn Ragnarsdóttir den Großen DAI Preis für Baukultur. Die Laudatio hielt Ralf Niebergall. Die Dankesrede von Arno Lederer ist in der BAUKULTUR 1_2017 als gekürzte Version wiedergegeben. Hier finden Sie die Rede in vollständiger Fassung.

Lieber Herr Niebergall, so schön hat noch nie jemand über unsere Arbeit gesprochen. Ihre Laudatio ist für uns ein Labsal. Vielen Dank.

Lieber Herr Prof. Baumgart,
lieber Herr Michelmann,
sehr geehrte Damen und Herren,

zur Reihe der großen Architekten und Ingenieure, die mit dem Großen DAI Preis für Baukultur bislang ausgezeichnet wurden, zu gehören, ist für uns eine große Ehre. Es ist, ja es wird vermutlich die höchste Auszeichnung sein, mit der unsere Arbeit ausgezeichnet wird. Und das betrifft nicht nur uns beide, die hier stehen, sondern das gesamte Büro, Herrn Oei ebenso wie die Geschäftsführerin und alle Mitarbeiter. Dafür sind wir Ihnen außerordentlich dankbar.

Das besondere daran ist , dass wir beide als Partner, die seit über 33 Jahren zusammenarbeiten dürfen, den Preis erhalten dürfen. Zur erwähnten Reihe großer Namen tritt nun der einer Frau hinzu. Das ist ein gutes Zeichen für die Zunft der Architekten und Ingenieure, aber auch für die Gesellschaft insgesamt, denn niemand anderem hat die Architektur mehr zu dienen als der Gesellschaft.

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DAI Präsident Prof. Christian Baumgart (rechts) überreicht den Großen DAI Preis für Baukultur 2016 an das Architektenpaar Prof. Arno Lederer (links) und Jórunn Ragnarsdóttir (Mitte)

Natürlich: Neben der Freude über die Auszeichnung beschäftigt uns die Frage: „Warum gerade wir“? Gibt es doch in der Bundesrepublik eine Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen, die ebenso wie wir mehr oder weniger erfolgreich versuchen, unsere Orte, ihre Straßen und Plätze mit Gebäuden zu ergänzen, die den öffentlichen Raum als eine res publica betrachten, also als eine Sache, die der Gemeinschaft dient. Wir umschreiben das gerne mit den Worten: „Wer ein Innen baut, baut auch ein Außen, oder das Äußere unserer Wohnungen ist das Innere der Stadt“. Aus dieser Einsicht haben wir unsere Arbeit unter das Motto gestellt: zuerst die Stadt, dann das Haus. Und so ist unter anderem auch dieses Bildungszentrum in Aschersleben entstanden, nämlich aus der Überlegung, die Stadt an dieser Stelle zu korrigieren, oder einfacher gesagt, sie an dieser Stelle schöner werden zu lassen.

Die Architekten haben in den letzten 100 Jahren nicht gerne über Schönheit gesprochen. Man hat sich gerade zu gewunden, diesen nicht quantifizierbaren Wert auf das Bauen anzuwenden. Funktion, Zweck und Ökonomie haben berechenbare Eigenschaften. Schönheit ergebe sich als Folge einer in sich geschlossenen wissenschaftlich technischen Berechnungsmethode quasi von selbst. Schönheit billigte man den Maschinen zu, vor allem zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als den Leistungen, die wir eher den Ingenieuren zuschreiben. Nicht umsonst kehren die Formen der Flug- und Fahrapparate in der Immobilie wieder, deren Eigenschaft, so der Wiederspruch, der Gegensatz zu dem Mobilen darstellt. Und schließlich haben sich Architekten gerne vor den von ihnen erbauten Häusern mit ihren Automobilen ablichten lassen.

Bis heute huldigt ein Teil der Architektur dieser wissenschaftlich technischen Auffassung, ohne den Widerspruch, der darin steckt, sehen zu wollen. Noch immer faszinieren Baukörper oder Fassaden die Menschen, die so atemberaubend aussehen, als hätten sie keine Probleme mit der Schwerkraft und seien Vorboten für einen Traum, der die Besiedelung des Weltraums zum Inhalt hat. Diese Architektur distanziert sich für jeden sichtbar zu dem, was bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch Gültigkeit hatte: Das Weiterbauen nach den vitruvianischen Regeln, die über viele Jahrhunderte die Kontinuität des Bauens bestimmt hatten. Zwar konnte auch der einigermaßen gebildete Bürger den Unterschied von Stilepochen ausmachen: angefangen von der Antike bis zu Renaissance, Barock oder gar dem Eklektizismus der Gründerzeit, aber alles baute auf dem Kanon der „Baukunst in fünf Jahrtausenden“, wie Hans Koepf seine vielgelesene Architekturgeschichte übertitelte.

Der Bruch, der der Grund für die großen Auseinandersetzungen ist, die die Architekturtheorie und -kritik beschäftigt, nämlich, ob er richtig war, oder ob wir zu einer Baukunst zurückkehren sollten, wie sie vor dem Bruch durch die Moderne der Maßstab war, hat unmittelbar mit dem Namen dieses Vereins, dem wir unsere Auszeichnung heute verdanken, zu tun: Mit dem Begriff des Architekten, wie er seit dem Altertum gehandelt wird und dem des Ingenieurs, der sich erst im 18., vor allem aber im 19. Jahrhundert herausentwickelt hatte.

Arno Lederer
DAI Preisträger Prof. Arno Lederer bei seiner Dankesrede

Beim ersten Architekten, den uns die Geschichte nennt, handelt es sich um Imhotep, der für den ägyptischen König Djoser 2600 vor Christus die bekannte Stufenpyramide errichtete. Auch Daidalos, diese etwas schillernde Sagenfigur der Griechen, benutzten Architekturzünfte gerne als Leitfigur. Und schließlich, natürlich Vitruv, der römische Architekturschreiber, von dem manche sagen, er selbst sei ein eher mittelmäßiger Architekt gewesen. Vielleicht trug diese Erkenntnis dazu bei, dass er den Architekten als einen Menschen beschrieb, der von allem etwas, aber nie über dieses Etwas genau Bescheid wisse. „Wem die Natur so viel Geschicklichkeit, Scharfsinn und Gedächtnis gegeben hat, dass er Geometrie .....samt den anderen Wissenschaften aus dem Grunde erlenen kann: der bleibt nicht beim Baukünstler stehen; sondern wird ein Mathematiker...“. (Vitruv, Baukunst, S. 23, Artemis, 1987). Wäre Vitruv ein Kind der beiden letzten Jahrhunderte, wir könnten annehmen, er hätte den Ingenieur an Stelle des Mathematikers gesetzt.

So richtig entsteht der Beruf des Ingenieurs, wie wir ihn heute verstehen, nämlich erst mit der Industrialisierung. Die Vitruvs, Albertis oder Schinkels fehlen in der Ingenieurgeschichte. Vielleicht ist es auch die Beschäftigung und Ausbildung der systematischen und theoretischen Bearbeitung technischer Fragestellungen und Lösungen, die weniger Anlass zu ästhetisch-philosophischen Auseinandersetzung ermöglicht. Vielleicht ist es auch diese Zielgerichtetheit, der Umgang mit Zahlen und Fakten, die den Interpretationen und Glaubensfragen keinen Raum geben. Ingenieure sind Menschen der Moderne, Architekten dem Typ nach Menschen der Vormoderne (Anmerkung: Es gibt lediglich einen Ingenieur, der seinen Beruf literarisch verarbeitet: Heinrich Seidel, 1842–1906, Ingenieur, hat u.a. den Anhalter Bahnhof und die Yorckbrücken in Berlin entworfen. Als Schriftsteller verfasste er das Buch „Leberecht Hühnchen“, in dem das Bild eines Ingenieurs geschildert wird, der in einfachen Verhältnissen lebt und „die Kunst kennt, glücklich zu sein“. Von ihm stammt auch das Ingenieurlied, dessen erste Zeile mit „Dem Ingenieur ist nichts zu schwere: ...“ beginnt und die zum Motto von Daniel Düsentrieb wird (dort: Dem Ingeniör ist nichts zu schwör ...)).

Dem unaufhaltbaren Siegeszug von Naturwissenschaften und Technik hatte die Architektur nichts entgegenzusetzen. Vielleicht versuchte sie sich deshalb ihrerseits vom Erfolg der Ingenieure leiten zu lassen, der sich auf dem Begriff des Fortschritts, dessen Merkmal eine stetige Verbesserung versprach, gründete. Dabei bedeutet das Wort Fortschritt nicht grundsätzlich, dass die Dinge besser werden. Sie ändern sich nur. In der Technik sicher oft auch zum Besseren, wenn man zum Beispiel die damit verbundenen medizinischen Errungenschaften meint. Während wir dort auch von den Segnungen der Technik sprechen können, sieht das in der Entwicklung von Kriegsgerät gerade umgekehrt aus. Zunächst aber einmal ist der Ingenieur das Gegenteil des wort- und zeichen- und formgewandten Schwadroneurs, der sich anfangs noch in der Kunst sehr wohl fühlte. Dem Ingenieur vertraut man, dem Architekten kann man bestenfalls glauben. Aber das mit dem Glauben ist ja so eine Sache. In der Vormoderne glaubten die Menschen mehr, als sie wussten, und heute wissen wir mehr, als wir glauben.

Dass Architektur eigentlich nichts mit Kunst zu tun hat, schreibt Adolf Loos unserem Berufsstand 1921 ins Stammbuch: „Die Architektur gehört nicht unter die Künste. Nur ein ganz kleiner Teil der Architektur gehört der Kunst an: das Grabmal und das Denkmal. Alles, was einem Zweck dient, ist aus dem Reiche der Kunst auszuschließen!“

Seitdem argumentieren die Architekten, gestützt auf ihre vermeintliche Theorie, außerhalb künstlerischer Inhalte. Vermeintlich belegbar werden ihre Formschöpfungen durch quantifizierbare Werte, die Funktion, die Ökonomie und die Technik betreffend, untermauert. Hilflos gegenüber den fundierten Beweisführungen der Ingenieure, die sich in allen diesen Feldern als Spezialisten und damit verlässlichen Partner des Bauens von Stadt und Haus etabliert haben. So kommt es letztendlich zum Fakt, dass, um nur ein Beispiel zu nennen, die Nebenkosten beim Bauen, seit den 1980er Jahren um teilweise über 30 % gestiegen sind. Übrigens sind auch die Baukosten allein in den vergangenen 20 Jahren um über 40 % gestiegen, wie eine große Tageszeitung in der letzten Woche herausfand. Sie, die Zeitung, sieht den Grund im zunehmenden technischen Anspruch, der u. a. an die Ihnen allen bekannten Themen, wie zum Beispiel an den Brandschutz, die Kostenoptimierung oder die Energieeinsparung und an unzählige andere Fachgebiete, gestellt wird.

Allzu häufig wird in Preisgerichten der Vorwurf erhoben, die Funktion sei doch viel wichtiger als die Architektur. Damit sind, auf Nachfrage die Kosten, die Einhaltung von Vorschriften und Gesetzen und alle anderen Bedingungen gemeint, die in langen Zahlenwerten und Organigrammen aufgeführt, einzuhalten sind. So, als Spezialist auf das Designen der Dinge reduziert, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass die Kritik an der Unwirtlichkeit unserer Städte erstens noch lange nicht überwunden ist und zweitens eher noch zugenommen hat. Es gibt in der Bundesrepublik sicher genügend Häuser, die bestens funktionieren, die beste Messwerte haben und bei denen man sich fragt, warum niemand so recht drin wohnen will. Warum wohl? Weil ein Haus eben doch keine Maschine ist. Schließlich sucht man sich seinen Lebenspartner auch nicht nach den Blutwerten aus. Und Lehrer oder Professoren, die mittels einer Tabelle nach unterschiedlichen Kriterien sortiert 20 Noten von 1 bis 6 verteilen, um die Gesamtnote mit dem Durchschnitt zu ermitteln, gehören weder an die Schule noch an die Universität.

Das aber ist das Thema des Homo Faber, jenem großen Roman von Max Frisch, mit dem er das Schicksal des Ingenieurs Walter Faber beschreibt, der lediglich den Zahlen und dem technischen Fortschritt glaubend als Mensch kläglich versagt. Die Vorstellung, die Welt sei durch Technik zu retten, ist absurd, genauso wie der Kunst alleine das auch nicht gelingen wird. Frisch stellt den Homo Faber, was so viel bedeutet wie der „machende Mensch“, dem Homo Ludens gegenüber, wie ihn Schiller in seinen Briefen zur ästhetischen Erziehung beschreibt (Anmerkung: Frisch ist allerdings nicht der Erste, der sich mit dem Scheitern des Ingenieurs beschäftigt. „Der Tunnel“ lautet der Titel eines Romans von Bernhard Kellermann, 1879–1951, der von einem Ingenieur handelt, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Tunnel von Europa nach Amerika bauen will und das auch umsetzt, was nicht nur zu einer immensen Zahl von Todesopfern führt, sondern auch mit seinem Scheitern verbunden ist. Das Buch erschien 1913 bei S. Fischer).

Es stellt sich, nach diesem langen Anlauf der Erklärungen, die Frage, wie wir, bezogen auf das Bauen, auf die Stadt und ihre Gebäude, mit dem Erbe der Moderne umgehen wollen. Tatsächlich bewundern noch heute viele Architekten und Ingenieure den Mut und die Visionen der frühen Moderne. Etwa die Zeichnungen von Ludwig Hilberseimer oder die Schriften von Hannes Meyer. „Das neue Haus ist [...] ein Industrieprodukt und als solches ist es ein Werk der Spezialisten. Der Architekt war Künstler und wird ein Spezialist der Organisation“.

Man braucht nicht dreimal raten, auf welchen Rechnern dieses Thema, also das der Organisation, heute bearbeitet wird: auf jeden Fall kaum in den Architekturbüros selbst.

Wenn wir die an einer Planung beteiligten Ingenieure und Facharchitekten zu Besprechungen einladen, sitzt eine Runde von oft bis zu 20 und mehr Personen zusammen, die versuchen, aus der babylonischen Sprachverwirrung zu einem für alle gemeinsamen Nenner zu kommen. Ähnlich geht es bei den Ämtern von Land und Stadt oder bei privaten Baugesellschaften. Die eigentliche Kunst der Architektur besteht in der Fähigkeit, jenseits der Vielzahl der einzelnen Sparten, die mit Müssens-, Sollens- und Wollensbekundungen je nach Durchsetzungsstärke ihren Part zum Nichtgelingen von Architektur beitragen, eine Lösung zu finden, die einigermaßen dem Anspruch gerecht wird, den Sie im DAI mit dem Begriff der Baukultur überschreiben. Baukultur bedeutet aber ein Denken in gesamtheitlichen Zusammenhängen. Sie kann nur durch Menschen verbessert werden, die im vitruvianischen Sinn, wie wir eingangs sagten, von allem etwas, aber nie über dieses Etwas genau Bescheid wissen. Spezialisten sind der Feind der Baukultur. Sie gehört in die Hände von Generalisten.

Alberti, dessen "Zehn Bücher über die Baukunst" immer noch zu den wichtigsten Büchern der Architekturtheorie gehören, schreibt im neunten Band u.a. über „Ernst und die Schwierigkeit des Architektenberufs: Eine große Sache ist die Architektur und es kommt nicht allen zu, eine so gewaltige Sache in die Hand zu nehmen. Einen hohen Geist, unermüdlichen Fleiß, höchste Gelehrsamkeit und größte Erfahrung muss jener besitzen und vor allem eine ernste und gründliche Urteilskraft und Einsicht haben, der es wagt, sich Architekt zu nennen ... Denn gebaut zu haben, ist ein Ding der Notwendigkeit; passend gebaut zu haben, ist sowohl von der Notwendigkeit als von der Nützlichkeit abhängig. Jedoch so gebaut zu haben, dass es die Vornehmen billigen, die Bescheidenen aber nicht von sich weisen, das geht nur von der Erfahrung eines gebildeten, wohlberatenen und sehr überlegten Künstlers aus“ (Leon Battista Alberti, Zehn Bücher über Baukunst, S. 515 /516, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1912 /1991).

Doch, wir benötigen weiterhin Spezialisten. Aber wir müssen, wollen wir unsere gebaute Umwelt verbessern, ein spartenübergreifendes Denken und Fühlen, wenn Sie so wollen, das Modell der Vormoderne mit dem der Moderne in Einklang bringen. Oder, wie Alberti sagt, die Fähigkeit „in Gedanken und Gefühl“ einen Plan zu entwickeln, zeichne gute Architekten aus.

Und wenn wir zum Schluss kommen, es sei, nein es ist das Gefühl, das uns für die Stadt, für das Haus und seine Räume abhanden gekommen ist, dann ist es, über die Zahlen hinaus, genau dieses Gefühl, das uns in der Architektur leitet. Insofern deckt sich unsere Vorstellung mit jener von Jörg Schlaich, der anlässlich seiner Ehrung durch den Großen DAI Preis für Baukultur seinem Vortrag den Titel gab: „Baukunst ist unteilbar“.

Der Verein, dem wir die heutige Auszeichnung verdanken, nennt sich „Architekten- und Ingenieurverein“. Bis heute dachten wir, es handele sich um zwei Berufe, die sich da zusammenfinden. Aber man könnte den Namen auch anders lesen, nämlich dass sich darin Menschen zusammenfinden, die Architekt und Ingenieur in einer Person sind.

ps: Wir beide haben unser Architekturstudium als diplomierte Ingenieure beendet.

Arno Lederer und Jórunn Ragnarsdóttir

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