(in: BAUKULTUR 2_2015, S. 10)
Der vom Architekten- und Ingenieurverein Stuttgart ausgelobte Ideenwettbewerb „Living Bridge" für Studierende der Universität Stuttgart, der Hochschule für Technik Stuttgart und der Hochschule Biberach brachte interessante und innovative Lösungsansätze. Aufgabe war die Gestaltung einer Brücke über den Neckar im Bereich des Berger Steges am Wasen/ Leuze-Bad in Stuttgart. Ein kleines Hotel am Fuß- und Radweg sollte in eine begrünte Erlebnisachse zum westlichen Wasentor eingebunden werden. Die Aufgabe sollte in direkter Zusammenarbeit zwischen Architekten und Ingenieuren entstehen, welche traditionell das wichtigste Ziel des AIV Stuttgart darstellt.
Insgesamt 19 Gruppen aus Architektur- und Bauingenieurstudierenden haben ihre Ideen in einen Entwurf umgesetzt. Die Sieger des Wettbewerbs wurden Ende September 2014 ausgezeichnet. Insgesamt wurden 3 Preise und 4 Anerkennungen vergeben.
1. Preis: Stefanie Lenerz (Foto: AIV Stuttgart)
1. Preis: Stefanie Lenerz, Hochschule Biberach
Trotz der funktionalen Trennung der Baukörper Brücke und Hotel entsteht ein harmonisches Ensemble. Die skulpturale Wirkung des Brückenüberbaus mit seinem faltwerkartigen Tragverhalten setzt sich im Hotelbaukörper fort. Die sehr gelungene Anbindung des Hotels an die Wasserfläche und die Schaffung eines städtebaulichen Raums wurde mit nur geringen Eingriffen in die bestehende Landschaft erreicht.
2. Preis: Alexandra Schadow (Foto: AIV Stuttgart)
2. Preis: Alexandra Schadow, Hochschule Biberach
Die signifikante Form des futuristisch anmutenden Bauwerks ist im städtebaulichen Kontext eine echte Landmarke.
Positiv ist die Begehbarkeit der gesamten Konstruktion, mit der die Sportaktivitäten wie selbstverständlich integriert werden. Trotz der Monumentalität des Bauwerks werden die Sichtbeziehungen für den Fußgänger nicht eingeschränkt. Das Tragwerk erschließt sich erst auf den zweiten Blick, ist in der Konstruktion aber sinnfällig und angemessen.
3. Preis: Boróka Felsö, Franziska Kress, Georg Schilling, René Haas (Foto: AIV Stuttgart)
3. Preis: Boróka Felsö, Franziska Kress, Georg Schilling, René Haas, Hochschule für Technik Stuttgart
Das Gesamtbauwerk integriert die öffentliche Brücke und das Hotel. Die Gesamtkonstruktion wirkt trotz ihrer Bauhöhe sehr filigran. Das transparente Erscheinungsbild des Fachwerkträgers beeinträchtigt in keiner Weise die Durchblicke, da die Hotelnutzung in den oberen Geschossen des Brückenbauwerks angeordnet ist. Die Aussteifung des Fachwerkträgers in Querrichtung ist nicht ausreichend gelöst.