Über den DAI

Im Oktober 1871 gründeten in Berlin die Abgeordneten von 14 Technischen Vereinen mit nahezu 5.300 Architekten und Ingenieuren als Mitglieder den "Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e. V.". Damit wurde ein Dachverband geschaffen, um so gestärkt die gemeinsamen Ziele von Architekten und Ingenieuren, die durch eine stürmische Bauentwicklung des 19. Jahrhunderts geprägt waren, durchsetzen zu können. Zum ersten Mal nach der „akademischen" Trennung von Architekten und Ingenieure schloss man sich wieder zusammen, um dem drohenden Verlust der Ganzheit gewachsener Baukultur in einer gleichgesinnten, fachbezogenen Gemeinschaft entgegenwirken zu können. Die Aufgaben des heute gemeinnützigen DAI sind technischer, künstlerischer und kultureller Art. Dem Verband gehören 32 Architekten- und Ingenieurvereine im gesamten Bundesgebiet an, die die Interessen von insgesamt ca. 4.000 Architekten und Ingenieuren vertreten. Neun Vereine mit ca. 1.000 Mitgliedern sind derzeit nicht unter dem Dach des DAI organisiert.

Eine kurze Geschichte des DAI.

1824 „In Sorge" - nämlich um die Ausbildungsvielfalt an der soeben zur Bauschule herab gestuften Schinkelschen Bau-Akademie - und eines „vermeintlich sinkenden Ansehens des gesamten Berufsstandes hatten sich 1824 junge Studiumsabsolventen in Berlin zusammengeschlossen, „mit festem Willen, die wissenschaftliche Aufgabe unter sich zu befördern". Es folgte die Gründung des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin, der dann, 47 Jahre später, zu den Gründungsvereinen des DAI zählte. Im AIV zu Berlin war auch Karl-Friedrich Schinkel Mitglied.

1871 erfolgt die Gründung des „DAI - Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V." (streng gesehen ist diese Bezeichnung nicht ganz korrekt, weil der Verband bis in die 1980iger Jahre hinein "Deutscher Architekten- und Ingenieurverband e.V." hieß) in Berlin durch 14 Technische Vereine mit fast 5.300 Architekten und Ingenieuren als Mitglieder.

1914/1918: Durch den 1. Weltkrieg kam die Entwicklung des Verbandes und seiner Vereine zum Erliegen.

1923/1936: Nach Inflation und Deflation festigte sich die Verbandsarbeit zögernd unter politisch veränderten Verhältnissen.

1936 wurden alle technischen Einzelorganisationen - auch der DAI und seine AIVe - in die „Deutsche Gesellschaft für Bauwesen" und „Deutsche Gesellschaft für Bauingenieurwesen" zwangsweise integriert - "Gleichschaltung" ist das Stichwort.

1949 folgt dann die Neuauflage des DAI mit zahlreichen Wieder- oder auch Neugründungen von Architekten- und Ingenieurvereinen (AIVen).

Perspektiven.

Der historische Ansatz des DAI im 19. Jahrhundert, Architekten und Ingenieure aller am Bauen beteiligter Sparten in einem gemeinnützigen Verein zusammenzuführen, hat heute wieder eine ganz aktuelle Bedeutung erlangt. Während des überschaubaren Abschnittes der Geschichte unseres Verbandes haben sich Entwicklungen angebahnt und sind Erkenntnisse gewonnen worden, deren richtige Nutzung und Beherrschung den „Lebensraum Erde" für die Zukunft erhalten können. Dies gilt in hohem Maße für die gebaute Umwelt und ihre Auswirkungen, für die wir als Planer, Schöpfer und Mahner Verantwortung tragen und als Gemeinschaft auch bekennen wollen.

Aufgaben und Zielsetzung des DAI und der AIVe.

Der DAI Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V. sieht seine Hauptaufgabe in der Förderung der Baukultur unter besonderer Berücksichtigung der regionalen Belange, die durch seine Mitglieder, die Architekten- und Ingenieurvereine, vertreten werden. Um diese Aufgabe zu erfüllen, führt der DAI Architekten, Ingenieure und andere an der Baukunst und Bautechnik interessierte Personen zusammen und fördert deren Austausch im Sinne eines Netzwerkes. Außerdem steht der DAI der unabhängigen Forschung und Entwicklung im Bauwesen zur Seite. Der Verband sieht es darüber hinaus als seine Aufgabe an, bauwissenschaftliche, baukünstlerische, bauhistorische und bautechnische Arbeiten fördernd zu begleiten sowie die Aus- und Weiterbildung der Architekten und Ingenieure zu betreiben. Nicht zuletzt gilt es, die Studenten des Bauwesens in besonderer Weise zu unterstützen.

Der DAI ist bestrebt, eine positive Haltung der Öffentlichkeit gegenüber Architekten und Ingenieuren zu erzeugen, um deren gesellschaftliche und berufliche Stellung stetig zu verbessern. Der Verband nimmt zu baupolitischen Fragen in der Öffentlichkeit und gegenüber den politischen Entscheidungsgremien in Abstimmung mit den Architekten- und Ingenieurvereinen Stellung. Als Dachverband der Architekten- und Ingenieurvereine hat der Verband den ausschließlichen und unmittelbar gemeinnützigen Zweck im Sinne des Abschnitts "steuerbegünstigte Zwecke" der Abgabenordnung.

Genderhinweis
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