(in: BAUKULTUR 2_2025, S. 3)
Liebe Leserinnen und Leser,
verehrte Freunde der BAUKULTUR,
in diesem Moment halten Sie die zweite für dieses Jahr geplante Ausgabe der Zeitschrift BAUKULTUR in den Händen. Gleichzeitig wird es auch die letzte sein. Der DAI hat beschlossen, sein Verbandsmagazin einzustellen.
Persönlich bedauere ich diese Entscheidung sehr, nachdem ich insgesamt 20 Jahre für die BAUKULTUR tätig sein durfte. Davon waren die ersten fünf Jahre überschattet durch die Insolvenz zweier Verlage, die die Verbandszeitschrift damals produziert haben. Die hohen Herstellkosten führten beim DAI zu schmerzhaften Verlusten. Als Redakteurin und später als Chefredakteurin konnte ich zumindest dafür sorgen, dass das Heft lückenlos und mit den gewohnten Inhalten weiter erschien.
Vor 15 Jahren gründete ich dann auf Anregung des damaligen DAI Präsidenten Prof. Christian Baumgart den VBK Verlag für Bau + Kultur, um die BAUKULTUR künftig in eigener Verantwortung produzieren zu können. Das Layout wurde erneuert, und die Herstellkosten wurden gesenkt. Die Zusammenarbeit mit dem DAI Präsidium und dem damaligen Geschäftsführer Udo Sonnenberg lief vertrauensvoll und konstruktiv. Die Geschäftsführung informierte in der BAUKULTUR über die Aktivitäten innerhalb des Präsidiums. Die Mitgliedsvereine berichteten über ihr Vereinsleben und konnten so voneinander profitieren. Zudem brachte sich Präsidiumsmitglied Marion Uhrig-Lammersen mit kreativen Ideen ein, indem wir die Rubrik „DAI Mitglied im Blickpunkt“ im Heft etablierten oder auch die Rubrik „Architektur als Brücke zum Ausland“, in der sie die Botschafter der in Berlin vertretenen europäischen Länder zum Stellenwert des Bauwesens befragte. Andere Rubriken, wie z. B. die Kolumne der Bundestiftung Baukultur oder auch die Fachartikel zum Bau- und Vergaberecht, haben bis heute Bestand.
Aber auch bei der Finanzierung der Zeitschrift half der DAI seinerzeit tatkräftig mit. Da das für die BAUKULTUR bereitgestellte Budget damals wie heute nicht einmal für den Versand der Hefte ausreichte, warben C. Baumgart und U. Sonnenberg erfolgreich Sponsoren ein. Ein wichtiges Standbein bildeten in diesem Zusammenhang die DAI Förderpartner, die in der Zeitschrift ihren festen Platz hatten und die Hefte auf diese Weise finanziell stützten. Dies alles waren in der Summe wertvolle und für die Zeitschrift existenziell wichtige Zuarbeiten, für die ich mich an dieser Stelle herzlichst bedanken möchte.
Den Hauptteil der redaktionellen Arbeit und der Finanzierung hatte jedoch der Verlag zu stemmen. Zwei Mitarbeiterinnen standen mir für diese Tätigkeiten regelmäßig zur Seite. Sylvia Jung und später Christine Ryll kümmerten sich um die Redaktion, recherchierten, übersetzten und redigierten. Ines Moritz-Messingschlager war mit der Anzeigenakquise betraut und baute über die Jahre einen beträchtlichen Kundenstamm auf. Wir erhielten viel positive Resonanz sowohl von Seiten der Architektur- und Ingenieurbüros, die in der BAUKULTUR ihre Projekte vorgestellt hatten, als auch von Seiten der Unternehmen, die Anzeigen oder Advertorials gebucht hatten. Dies motivierte und zeigte uns, dass wir auf dem richtigen Weg waren. So möchte ich auch meinen Mitarbeiterinnen meinen allerbesten Dank aussprechen. Nicht zuletzt gestaltete sich auch die Zusammenarbeit mit der Klosterdruckerei Benedict Press in Münsterschwarzach sehr erfreulich. Die hohe Qualität des Drucks war sowohl bei den Lesern als auch bei den Anzeigenkunden immer wieder Anlass für wertschätzende Worte.
In den letzten Jahren mussten wir den Aufwand für die Anzeigenakquise erhöhen, weil viele Kunden ihre Werbebudgets auf digitale Medien umgestellt haben. Außerdem fiel ein großer Teil der DAI Förderpartner weg, wodurch die Finanzierung der BAUKULTUR nicht mehr gesichert war. Jetzt möchte der DAI sich neu aufstellen, was die Öffentlichkeitsarbeit betrifft. Er möchte digitaler und zeitgemäßer werden. Dafür wünsche ich dem neuen Präsidium und der neuen Geschäftsführung alles Gute.
Herzlichst, Ihre
Susanne Kuballa
Zeitschrift BAUKULTUR
Chefredakteurin