Sophienhof

Der Sophienhof in Frankfurt-Bockenheim ist ein innerstädtisches Quartier, das aus 15 Mehrfamilienhäusern in drei Baukörpern besteht: Ein Solitär, ein Zeilenbau und ein hufeisenförmiger Bau gruppieren sich um einen ausgedehnten Innenhof mit insgesamt 149 Wohneinheiten und 4-8 Gewerbeeinheiten. Die drei Baukörper sind durch warme kräftige Farbtöne voneinander unterschieden und schaffen so eine klare Identität für die Bewohner.
Alle Gebäude stehen wärmegedämmt über der „kalten“, natürlich be- und entlüfteten Tiefgarage, deren Zufahrt von der Sophienstraße erfolgt. Die Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss des Zeilenbaus bilden einen Puffer zur stark befahrenen Ginnheimerstraße. Der Solitär ist aus dem gleichen Grund von der Straße zurückgesetzt.
Die einzelnen Gebäude verfügen im Schnitt über 12 bis 15 Wohnungen. Standardmäßig liegen in jeder Etage eine 3- und eine 4-Zimmerwohnung, wobei die Eckwohnungen gesondert geplant sind. Die Dachgeschosswohnungen sind als große 5-Zimmerwohnungen über die ganze Hausbreite konzipiert. Durch die Betonschottenkonstruktion bestand selbst nach der Rohbauerstellung noch eine große Flexibilität in der Zonierung und Gliederung.
Die Balkone sind nach Fertigstellung der kompletten Innenhoffassade montiert worden. Die gestalterischen Akzente setzen hier die farbigen Balkonabtrennungen.
Der 3000 m² große begrünte Innenhof ist als halböffentliche Grünfläche konzipiert. Vier große Linden aus dem alten Baumbestand bilden die Grundlage des gestalterischen Konzeptes. Die Bewohner der Erdgeschosswohnungen haben von ihren Terrassen direkten Zugang.
Das gesamte Quartier ist im Passivhausstandard gemäß Passivhausprojektierungspaket (PHPP) geplant und ausgeführt. Zur Zeit gilt er als größtes zertifiziertes Passivhaus Deutschlands.

Baukonstruktion
Die Gebäude sind in Massiv- und Leichtbauweise realisiert. Der Rohbau wurde in Schottenbauweise errichtet, ähnlich einer gigantischen Bienenwabe mit rechteckigen Kammern und 20cm dicken Stahlbetonwänden. Anschließend wurden die offenen Kammern mit vollständig vorgefertigten Holzfassadenelementen verhängt, die die komplette Außenwand inklusive der Fenster in einem einfach zu installierenden Bauteil vereinen. Nachträglich wurde darauf ein zusätzliches Wärmedämmverbundsystem montiert. Insgesamt sind die Außenwände aus Fassadenelement und Wärmedämmverbundsystem 40cm schlank.

Technik
Jeweils eine Lüftungszentrale über dem Treppenhaus mit Zu- und Abluftanlage und Wärmerückgewinnung bedient durch vertikale Lüftungsschächte die darunter liegenden Wohnungen. Die Wärme wird in drei Heizzentralen mit Gasbrennwerttechnik erzeugt und in die Wohnungen transportiert, wo die Bewohner die Temperatur der Raumluft, des Warmwassers und des Komfortheizkörpers im Bad individuell regulieren können.

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