Meldung des AIV KölnBonn
in: BAUKULTUR 1_2010 (S. 18)
Der Kölner Architekt Walter von Lom (links) und der AIV Vorsitzende Helmut Löhr (rechts)
In seiner Begrüßungsrede erinnerte der Vorsitzende des AIV KölnBonn, Helmut Löhr, an etliche bisherige Preisträger, darunter die ehemalige Generaldirektorin der Kölner Museen Prof. Dr. Hiltrud Kier, der Architekturkritiker Dr. Werner Strodthoff, der Architekt Prof. Gottfried Böhm, der Bauingenieur Prof. Dr. Stefan Polonyi, die Architektinnen Elisabeth Böhm, Margot Schürmann und Maria Schwarz oder der Architekt Thomas van den Valentyn.
Die Laudatio hielt der Freund und Weggefährte Josef Rüenauver, Diözesanbaumeister a.D., der das Leben und Werk des Preisträgers anschaulich Revue passieren ließ. So war Walter von Lom nach seinem Architekturstudium an der RWTH Aachen zunächst im Büro Schürmann maßgeblich am Kölner Wohnquartier Martinsviertel beteiligt, ehe er sich 1972 selbstständig machte. In seiner Arbeit folgt er dem Prinzip, durch Einfachheit und Klarheit in Material und Struktur eine überzeugende und unverwechselbare ästhetische Atmosphäre zu erreichen. An Projekten sind zu nennen das Wohn- und Bürohaus in der Rheingasse in Köln, die Stadterneuerung am Marktplatz in Lemgo, die Kirche St. Marien in Herten, das Freilichtmuseum Kommern, das Kinderheim St. Josef in Werne, das Deutsche Sport- und Olympiamuseum im Rheinauhafen Köln. Walter von Loms Maßstab ist der einer anregenden Architekturqualität, die er nicht aus vorgefassten Rezepten, sondern aus der Begegnung, aus einer gewissenhaften Analyse des Ortes entwickelt. Seine Bauten beweisen Behutsamkeit und Augenmaß: Sie provozieren nicht, sie überzeugen. Nach Ingeborg Flagge ist seine Architektur „von unspektakulärer Klarheit, undramatischer Gelassenheit und unauffälliger Besonderheit.“
Walter von Lom beteiligte sich mit seinem Büro an mehr als 250 nationalen und internationalen Wettbewerben und errang bei gut der Hälfte Preise oder Ankäufe. Etwa 10% der Wettbewerbe entwickelten sich zu einem Planungsauftrag. Seine Auftraggeber und Bauherren sind der Bund und die Kommunen, Kirchen und gemeinnützige Verbände, wissenschaftliche Institutionen und wirtschaftliche Organisationen, Industrie und Verwaltung. So wundert es nicht, dass er - wie die Zeitschrift „build“ 2003 schrieb - zu den „meist dekorierten Architekten Deutschlands“ zählt. 1974 erhielt er den Förderpreis des Landes NRW für Junge Künstler für das Fachgebiet Architektur, 1975 den Deubau-Preis, mehrere BDA-Preise und Kölner Architekturpreise, 1982 und 1995 den Holzbaupreis NRW, 2000 den Stahl-Innovationspreis. Darüber hinaus erhielten viele seiner Gebäude die „Auszeichnung guter Bauten“.
All dies begründet mit Recht, dass Walter von Lom sozusagen für sein Lebenswerk die AIV Plakette „Für Verdienste um unsere gebaute Umwelt“ verliehen wurde. Der AIV KölnBonn würdigt damit zugleich sein Engagement in seinem Berufsverband, dem BDA, in dem er als langjähriger Vorsitzender der Bezirksgruppe Köln fungierte. Es gelang ihm, bei der Stadt Köln die Bildung eines Gestaltungsbeirates durchzusetzen, den er viele Jahre leitete. Schließlich sah sich Walter von Lom auch durch seinen Lehrauftrag an der Universität Wuppertal, den Vorsitz im Architekturforum Rheinland und durch seine Mitgliedschaft im Förderverein Baukultur verpflichtet, nachhaltig für qualitätvolle Architektur und Baukultur zu wirken und sich so weitere Verdienste um unsere gebaute Umwelt zu erwerben.