Denkmalschutz und Schule

Pilotprojekt in Stuttgart

in: BAUKULTUR 4_2010 (S. 17)

Anfang März 2010 startete an verschiedenen Schulen in Baden-Württemberg erstmals das Projekt „Denkmalschutz und Schule - Grundschüler erleben Denkmale“. Damit möchte die Landesdenkmalpflege in Kooperation mit dem beim Kultusministerium angesiedelten Kompetenzzentrum für Geschichtliche Landeskunde im Unterricht und dem AIV Stuttgart Grundschüler für das Thema Denkmalschutz sensibilisieren. In diesem Haushaltsjahr unterstützt das Wirtschaftsministerium die Denkmalpflegepädagogik insgesamt mit rund 25.000 Euro, wovon ein Teil in die Aktion „Denkmalschutz und Schule“ und ein Teil in die Entwicklung fachspezifischer Unterrichtsmaterialien fließt.

Beim Projekt „Denkmalschutz und Schule“ informieren im Umgang mit Denkmalen erfahrene Architekten und Restauratoren die Kinder zunächst über Denkmale im Nahbereich der Schulen, führen die Klasse/n durch ein vorher ausgewähltes Objekt und geben praktische Beispiele dafür, wie Denkmale erhalten werden können. Als Projektkoordinator für Baden-Württemberg fungiert Jürgen Topper vom AIV Stuttgart. Die Ausgestaltung der Projekte vor Ort erfolgt in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und wird weitgehend selbständig umgesetzt. Architekten und Restauratoren engagieren sich ehrenamtlich für diese Aktion.

7 Grundschulen im Großraum Stuttgart, 5 Grundschulen im Freiburger Raum sowie zwei in Bebenhausen und Maulbronn beschäftigen sich demnächst u.a. mit den barocken Torhäusern in Ludwigsburg oder den Denkmalen der Stadt Herbolzheim, mit der Herrgottskirche in Creglingen oder der Burg(ruine) Rötteln. Zwei Projekte aus Bad Säckingen (das Gloria-Filmtheater und Haus Fischerzunft) wurden bereits vorgezogen und mit Erfolg abgeschlossen. Die Kinder sollen konkret und hautnah erfahren, was ein Denkmal ist und wie man dieses schützenswerte Gut bewahren kann. Angesichts steigender Zahlen an Schülern mit Migrationshintergrund ist diese Vermittlung eines Zugangs zur direkten Umgebung und damit auch eine Annäherung an den Begriff „Heimat“ nach Meinung von Wirtschaftsminister Ernst Pfister und Kultusministerin Prof. Dr. Marion Schick wesentlich. Diese Ziele stehen im Einklang mit dem Bildungsplan Grundschule von 2004 und sind dem Fächerverbund MeNuK (Mensch, Natur und Kultur) in Klasse 2 bis 4 zuzuordnen.

Eine abschließende Auswertung des Pilotprojektes soll im Juli 2010 erfolgen. In der Hoffnung, auch im kommenden Schuljahr wieder zahlreiche ehrenamtlich agierende Denkmalpflegefachleute als Partner für die Schulen zu finden, plant das Landesamt für Denkmalpflege diese Aktion auch im kommenden Schuljahr, dann aber landesweit, den Grundschulen anzubieten.

Weitere Informationen: www.denkmalpflege-bw.de 

 

 

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