Der seit 1855 ausgelobte Schinkel-Wettbewerb des AIV zu Berlin ist der größte Förderwettbewerb für junge Architekten und Ingenieure im deutschsprachigen Raum. Unter dem Motto „Neue Alte Mitte Berlin“ waren Ideen gefragt, die dem historischen Ort eine angemessene Bedeutung als städtisches Zentrum verleihen. Anlässlich des Geburtstages von Karl Friedrich Schinkel am 13.3.2010 fand in Berlin die Preisverleihung statt.
Preisträger in der Fachsparte Architektur ist Stefan Drese aus Hamburg. Sein Entwurf sieht entlang des Spreeufers am Marx-Engels-Forum ein Bürgerhaus als multifunktionalen Veranstaltungsort mit Seminarräumen, Bibliotheks- und Medienbereich vor. Der 4-geschossige alleinstehende Gebäudekomplex besteht aus zwei schiefwinkligen, dynamischen Kuben, die auf einem Sockelbauwerk stehen. Im Sockelgeschoss sind Einzelhandel, Gastronomie und eine Freilichtbühne mit Orientierung zum Spreeufer geplant. Über eine serpentinenartige Rampe gelangt man bis auf die 30 m hohen Aussichtsflächen des begehbaren Daches. „Die Arbeit zeichnet sich durch eine konsequente Haltung in allen Maßstäben aus. Die skulpturale, eigenständige Lösung überzeugt“, urteilte die Jury. Neben dem mit 2.000 Euro dotierten Schinkelpreis erhielt Drese das Italien-Reisenstipendium der Hans-Joachim-Pysall-Stiftung in Höhe von 2.500 Euro.Den Schinkelpreis in der Fachsparte Architektur erhielt Stefan Drese aus Hamburg
Damian Kania, Katarzyna Kurek und Andreas Reimer, ein deutsch-polnisches Studenten-Trio der TU Berlin, bekamen für die Planung einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Spree einen Sonderpreis in der Kategorie Konstruktiver Ingenieurbau zugesprochen. Von jeder Uferseite gibt es zwei aufeinander zulaufende Zugangsmöglichkeiten, die sich über der Mitte des Flusses kreuzen. Die x-förmige Brücke erstreckt sich von der modernen Ostfassade des Humboldtforums bis auf das Ufer am Marx-Engels-Forum und endet dort in einem Amphitheater für Freiluftveranstaltungen. Der Sonderpreis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird vom Förderverein des Verbandes der Beratenden Ingenieure (VBI) gestiftet.Einen Sonderpreis in der Fachsparte Konstruktiver Ingenieurbau erhielten Damian Kania, Katarzyna Kurek und Andreas Reimer von der TU Berlin
Ein weiterer Sonderpreis ging an drei Studenten der Berliner Beuth Hochschule für Technik. Pierre Guibert, Mirko Schaab und Stefan Schwarz sind für ihre Kooperationsarbeit im Städtebau und Landschaftsarchitektur ausgezeichnet worden. Der Entwurf bevorzugt keine der historischen Schichten und spricht sich für die Erhaltung des Wettbewerbsgebietes als Freifläche aus. Eine zentrale Achse als Rasenfläche zwischen Fernsehturm und Spree wird jeweils an beiden Seiten von drei Reihen streng geschnittener Bäume gesäumt. Der Sonderpreis wurde vom Verband Restaurator im Handwerk e.V. ausgesucht und ist mit 1.500 Euro prämiert.Einen Sonderpreis in der Fachsparte Städtebau und Landschaftsarchitektur erhielten Pierre Guibert, Mirko Schaab und Stefan Schwarz Berliner Beuth Hochschule für Technik
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