Das UNESCO-Welterbekomitee tagte in diesem Jahr vom 30.6.-10.7.2019 in Baku, Aserbaidschan. Das Komitee setzt sich aus 21 gewählten Vertragsstaaten der Welterbekonvention zusammen.
Es entscheidet jährlich über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste und befasst sich mit Bedrohungen eingeschriebener Stätten. Auf der Liste des UNESCO-Welterbes stehen derzeit 1.121 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern. 53 davon gelten als bedroht. Deutschland verzeichnet 46 Welterbestätten.
In diesem Jahr hat das UNESCO-Welterbekomitee 29 Stätten neu in die Welterbeliste aufgenommen. Darunter sind neben Babylon und Bagan auch die Hügel des Prosecco, der isländische Nationalpark Vatnajökull oder die Architektur des 20. Jahrhunderts von Frank Lloyd Wright. Zwei neue Welterbestätten liegen in Deutschland, so das Augsburger Wassermanagement-System und die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří.
Augsburger Wassermanagement-System
Insgesamt 22 Objekte der Technik, Industriearchäologie, Architektur und bildenden Kunst aus über 700 Jahren Stadtgeschichte zählen zu der neuen Welterbestätte. Dazu gehören mittelalterliche Kanäle und Wasserwerke aus der frühen Neuzeit und drei Renaissance-Brunnen ebenso wie die Kanustrecke am Eiskanal. 530 kleine und große Brücken führen über Bäche und Kanäle der Stadt – damit zählt Augsburg mehr Brücken als Venedig.
Weitere Informationen: Augsburger Wassermanagement-System
Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří
Zur „Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“ zählen 17 Teilgebiete in Sachsen und fünf Teilgebiete im benachbarten Tschechien. Von Bergbaueinrichtungen wie Bergwerken und Schächten über Städte mit charakteristischer Architektur, Wassermanagementsystemen und Transportwegen bis hin zu Forstgebieten und Halden in der Landschaft – die Montanregion ist eine vielseitige Welterbestätte, geprägt von mehr als 800 Jahren Erzgewinnung.
Weitere Informationen: Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří